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Rahmen und Materialien
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Der pneumatische Reifen und der Kettenantrieb, gefolgt
von der Erfindung der Gangschaltung, revolutionierten das Fahrradfahren
im späten 19.
Jahrhundert. Eine vergleichbare Revolution hat sich in den letzten
fünfzehn Jahren bei der Entwicklung und dem Einsatz neuer Materialien
für den Rahmenbau vollzogen. Es ist kaum 100 Jahre her, als
die Fahrradrahmen noch aus Gusseisen oder sogar aus Holz gemacht
wurden. Heutzutage werden Fahrräder aus so exotischen Materialen
wie Titanium, Aluminium oder Kohlenstoff-Faser hergestellt. Die
Fahrradrahmen der 90er Jahre sind leichter und stabiler als je zuvor.
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Der Rahmen eines Rennrads und
seine einzelnen Bestandteile
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Ein früher Schnellläufer
und sein Fahrer verursachen einen Menschenauflauf in New York
City im Jahr 1827. Von offizieller Seite wurde der Schnellwandler
weniger enthusiastisch begrüßt. Es wurde sogar
ein Gesetz erlassen, um diese Erfindung von den Bürgersteigen
und von öffentlichen Plätzen zu verbannen.
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Schnellläufer (Swiftwalkers)
Die Entwicklung des ersten
Fahrrads wird dem deutschen Erfinder Karl von Drais zugeschrieben.
Sein Vehikel, das als der "Schnellläufer" bekannt
wurde, erschien im Jahr 1817 auf der Straße. Dieses erste
Fahrrad hatte keine Pedalen und sein Rahmen war ein hölzerner
Balken. Außerdem hatte es hölzerne Räder mit eisernen
Felgen, die mit einem ledernen Reifen bekleidet waren.
Wie der Name "Schnellläufer" schon
andeutet, lief der Fahrer mit dem Rad, und er hob seine Füße
vom Boden ab, wenn er sich abgestoßen hatte.
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Das Zeitalter des Velocipeds
So simpel und einleuchtend es uns heute erscheinen
mag, so ein großer Schritt war es dennoch für die
Entwicklung des Fahrrads, die Füsse des Fahrers vollständig
vom Boden zu lösen. Der Fahrer des Velocipeds benutzte
Pedal-Kurbeln, die an der Nabe eines Rades befestigt waren,
um sich vorwärts zu bewegen. Noch ist es zwar ein Streitpunkt,
wer diese Maschine erfunden hat, die als Velociped bekannt werden
sollte, aber ihr Einfluss ist unbestritten.
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Die Velocipeds aus der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts bestanden aus zwei hölzernen Reifen,
einer Vordergabel, einer Lenkstange, einem Sattel auf einem
hölzernen Rahmen und Pedalen an der Achse des Vorderrads.
Sie hatten auch einen Kosenamen: die "Knochenschüttler".
Da der Fahrer sich jetzt völlig auf dem Fahrrad befand,
bekam er auch jede Erschütterung zu spüren - die frühen
Velocipeds waren nicht dafür ausgelegt, Vibrationen abzufangen.
Bis zur Entwicklung der pneumatischen Reifen gab es für
dieses Problem auch keine wirksame Lösung.
Etwa zur Zeit der Einführung der pneumatischen
Reifen (1888) wurde auch mit dem Einsatz leichterer Materialien
für den Rahmenbau begonnen, was den Fahrkomfort enorm erhöhte.
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Materialien für den Rahmen
Zur Zeit der Entwicklung des "Sicherheits-Fahrrads"
am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die meisten Rahmen nicht
mehr aus Holz oder Gußeisen, sondern aus Stahl hergestellt.
Diese Stahlräder waren ziemlich robust, aber auch sehr
schwer. Ein Gewicht von mehr als 36 kg war zu dieser Zeit für
ein Fahrrad nichts ungewöhnliches.
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Ein klassisches "Cruiser-"
Sicherheitsrad von 1957. Der Rahmen ist aus Stahl und
das Fahrrad wiegt 22,680 kg.
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Stahlrahmen werden
auch heutzutage noch verwendet, wobei die Rohre allerdings viel
dünner sind und darum auch weniger wiegen. Moderne Fahrrad-Hersteller
wie Paolo Salvagione verwenden verschiedene Materiale zum Bau
hochspezialisierter Fahrräder. Paolo setzt Stahl, Aluminium,
Titan und selbst Kohlenstoff-Fasern ein. Welches Material er letztendlich
nimmt, hängt von der Art des Fahrrads, den Wünschen
des Fahrers und dem Kostenspielraum ab. Wir haben Paolo gebeten,
uns einmal die verschiedenen Vorzüge eines jeden Materials
zu erläutern.
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Rahmen
und Materialien
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©1997-99 Das
Exploratorium
Übersetzung:
Andrea
Bandelli
/
newMetropolis
- nachgesehen
von
Eckhard Stasch
/
institut pm
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